Mika Austen aus St. Arnold hat eine ganz besondere Leidenschaft: Das Kopfrechnen. Und die brachte ihn nun zur Kopfrechen-Weltmeisterschaft. Der Zwölfjährige schlug sich in Disziplinen wie Quadratwurzelberechnung und Primzahlenzerlegung gut. Was ihn motiviert.
Gemeinsam mit Lucy Rust aus Horstmar (r.) nahm der St. Arnolder Mika Austen (l.) an der Kopfrechnen-Weltmeisterschaft in Bielefeld teil.
Viele Kinder verbringen ihre Freizeit mit typischen Aktivitäten wie Freunde treffen oder Sport treiben. Das tut der zwölfjährige Mika Austen aus St. Arnold auch. Doch er besitzt noch eine ganz besondere Leidenschaft: das Kopfrechnen. Diese außergewöhnliche Fähigkeit führte ihn in diesem Jahr zur Weltmeisterschaft im Kopfrechnen, die traditionell in Bielefeld ausgetragen wird.
Die „Junior Mental Calculation World Championship“, wie sich der Wettbewerb offiziell nennt, fand in der historischen Spinnerei des Ravensberger Parks statt. Über zwei Stunden hinweg mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer komplexe mathematische Aufgaben lösen, von Addition und Multiplikation bis hin zur Quadratwurzelberechnung und Primzahlenzerlegung. Dabei war jegliche Unterstützung durch Taschenrechner oder Notizen untersagt.
Im Vorfeld sehr nervös
Mika, der das Arnold-Janssen-Gymnasium besucht, trat in der Altersklasse „Junior 2“ an, in der insgesamt 36 Kinder vertreten waren. Er war nicht als einziger vom AJG gekommen, denn auch Lucy Rust aus Horstmar konnte sich qualifizieren und trat bei der Weltmeisterschaft an. Für den Zwölfjährigen war es die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb dieser Größenordnung. „Ich war im Vorfeld sehr nervös, weil es meine erste Teilnahme war“, erzählte Mika im Gespräch mit unserem Medienhaus, „aber als der Wettbewerb losging, wurde ich ruhiger. Besonders spannend fand ich, so viele Kinder aus unterschiedlichen Ländern kennenzulernen.“
Bei der Weltmeisterschaft nahmen insgesamt 85 Teilnehmer aus über 14 Ländern, darunter Mexiko, Katar, Indien und Südafrika teil. Mika ließ sich von dem ganzen Trubel nicht aus der Ruhe bringen und meisterte die Herausforderung mit Bravour. Zwar reichte es am Ende nicht für einen Platz auf dem Siegerpodest, doch der junge St. Arnolder sicherte sich einen respektablen Platz im Mittelfeld seiner Altersgruppe und kann stolz auf seine Leistung sein.
Japanisches Team mit spannender Anreise
Das ereignisreiche Wochenende fand seinen Höhepunkt mit einer feierlichen Preisverleihung. Hier tauschten sich die Rechentalente aus aller Welt über ihre Erlebnisse aus. Besonders beeindruckend war die Präsentation des japanischen Teams, das unter dem Motto „From Tokyo to Bielefeld“ von der spannenden Anreise berichtete. Für Mika war es sicherlich nicht die letzte Teilnahme an einem solchen Wettbewerb.
Den jungen Hobby-Mathematiker, der das Rechnen liebt, fasziniert vor allem die Präzision. „Ich mag es einfach, mit Zahlen zu rechnen, weil es immer nur eine richtige Lösung gibt. Aber die größte Herausforderung ist, all das ohne Hilfsmittel in möglichst kurzer Zeit zu schaffen, das reizt mich“, erklärte er.
Mika trainiert weiterhin fleißig und freut sich schon jetzt auf kommende Herausforderungen.
von Luc Entrup
erschienen 02.10.2024 in der Münsterländischen Volkszeitung