Über den Seelentanz eines Choreografen

Thomas Aders, ARD-Korrespondent und ehemaliger AJG-ler, stellt sein erstes Buch vor

Es war ein Heimspiel für Thomas Aders, ARD- Korrespondent und Buchautor, als er kurz vor Weihnachten sein Buch vorstellte. 1981 legte der gebürtige Neuenkirchener am Arnold-Janssen- Gymnasium sein Abitur ab. Seine Auslandseinsätze, vor allem im Nahen Osten, brachten ihm zahlreiche Ehrungen und Preise. In der Aula der Schule stellte er in einer Matinee sein neues Buch „Seelentanz“ vor.

Als Tommy Aders anbot, eine Lesung zu seinem neuesten Werk am AJG zu halten, habe sie sich vieles vorgestellt, sagte die stellvertretende Schulleiterin Ruth Janning in ihrer Begrüßung. Zum Beispiel einen Bericht über den Nahen Osten, über Aders Abenteuertour durch Südamerika, über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder über Hintergründe zur Fußball-WM in Katar. „Einen Roman über den Stuttgarter Ausnahme- Choreografen John Cranko und seine Ballerina hatte ich nicht erwartet“, gab sie zu. „Wir dürfen gespannt und neugierig sein, was uns diese Lesung zu bieten hat“, freute sich Janning.

Nicht weniger als 15 Jahre hatte er über den begnadeten Choreografen recherchiert, bereits als Volontär eine Hörfunk-Reportage produziert. „Ich wollte einmal andere Akzente setzen und habe die Coronaphase genutzt, meinen ersten Roman zu schreiben. Viele Negativerlebnisse, zum Beispiel Berichterstattung in Bagdad – das war kein Zuckerschlecken, für die Emotion kaum zu ertragen.“

Exzessives Leben mit Drogen, Alkohol und Tabletten

Aders las aus seinem Roman einzelne Passagen vor. Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer lernten etwas über Crankos Kindheit in Südafrika, später dann über seine Zeit in London und seinen Wissensdurst bereits während der Schulzeit. Sein exzessives Leben mit Drogen, Alkohol, Tabletten setzen sich in Stuttgart fort. Er galt als Superstar, der in jedem Menschen sofort Stärken und Schwächen erkannte. Seine Tänzer und Ballerinas, die er auf die Bühne brachte, haben sich unter seiner Regie bis ins Unendliche entwickelt . Der 1973 verstorbene Künstler hat innerhalb weniger Jahre das Stuttgarter Ballett zu einer der führenden Ballettkompanien der Welt gebracht.

Nur die wenigsten im Publikum hatten vermutlich vorher etwas von diesem Genie gehört. Doch Thomas Aders fesselte sie mit seinem Vortrag und stellte sich im Anschluss den Fragen der Zuhörer. „Mich hat die gespannte Aufmerksamkeit der Zuhörer beeindruckt“, sagte Josef Bauer, ehemaliger Lehrer am AJG, der Thomas Aders noch selbst unterrichtet hatte.

Münsterländische Volkszeitung, 27.12.2022

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