Summ – summ – summ – Wir bauen ein Sandarium
Wildbienentag am AJG: 8-Klässler gemeinsam für den Umweltschutz
„Ich wollte die Welt retten und habe mich für die Bienen entschieden.“, erklärt der Wildbienenexperte Werner Meyknecht am Bienentag des Arnold-Janssen-Gymnasiums. Zum Auftakt des Projekts hielt der Referent vor den Schüler:innen der achten Klasse einen eindrucksvollen Vortrag. Er erläuterte die Bedeutung der kleinen Bestäuber für unser Ökosystem und betonte die dringende Notwendigkeit, ihre Lebensräume zu schützen. Die Schülerinnen und Schüler waren fasziniert von den unterschiedlichen Arten und Verhaltensweisen der Wildbienen, die ihnen durch beeindruckende Bilder und anschauliche Beispiele nähergebracht wurden. Wildbienen spielten – so der Experte aus Recke – für den Menschen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Lebensmittelproduktion ginge. Etwa 150 Nutzpflanzen seien in Europa von der Bestäubung durch Insekten abhängig, viele davon würden ohne Wildbienen keine oder nur sehr wenige Früchte produzieren. Die Entwicklungen in der Landwirtschaft, das Leben in den Städten und Dörfern würden den Insekten immer mehr den Lebensraum nehmen, so dass viel zu viele Bienenarten vom Aussterben bedroht seien. Der Freund der Wildbienen spricht leidenschaftlich zu seinen Zuhörern. Seine Zielgruppe sind die Heranwachsenden, um ein Bewusstsein zu schaffen und gemeinsam für bessere Lebensbedingungen gegen das Insektensterben zu kämpfen. Abschließend plädierte er dafür „InNature“ zu sein.
Durch den Vortrag hoch motiviert machten die achten Klassen sich direkt ans Werk. Zur Förderung der Wildbienenvielfalt galt es gemeinsam ein Sandarium auf dem Schulgelände zu errichten. Ein Sandarium ist ein speziell gestalteter Lebensraum für die kleinen Bestäuber, das aus verschiedenen Schichten Sand besteht. In den Schichten sind sie optimal beim Nisten geschützt, da sie ihre Brut in kleinen Hohlräumen im Sand ablegen. Unter fachkundiger Anleitung des Wildbienenexperten begannen die Jugendlichen, die Sandburg für die Erdnister durch das Ausschaufeln des Bodens sowie das Auftragen von Feinsand zu errichten. Dabei lernten sie nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern erfuhren auch mehr über die Bedürfnisse und Lebensweise der Wildbienen. Für den Beobachter war von außen deutlich zu erkennen, dass diese praktische, körperliche Arbeit den Beteiligten große Freude machte. Schaufel statt Stift war eine willkommene Alternative zum klassischen Fach- und Biologieunterricht.
Franziska Rünker als Biologielehrerin in diesem Jahrgang betonte die Bedeutung von Umweltbildung und Nachhaltigkeit, weshalb solche Projekte für die Schulgemeinde ein besonderes Anliegen seien. Für alle war der Wildbienentag ein voller Erfolg, freut sich Bettina Bartels als Organisatorin am Ende des Projekttages. Die Schülerinnen und Schüler wurden nicht nur für die faszinierende Welt der Wildbienen sensibilisiert, sondern konnten auch handfestes Wissen und praktische Fähigkeiten erwerben.
Mit dem neuen Sandarium haben sie zudem einen konkreten Beitrag zum Erhalt der Wildbienenvielfalt geleistet und sind somit einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltbewussten Zukunft gegangen.
Ein ganz besonderer Dank gilt auch Thomas Attermeyer, der die Arbeiten am Sandarium ebenfalls durch seinen fachkundigen Rat und die tatkräftige Hilfe unterstützt hat.
„InNature“ ist eine Initiative der BSV Steinfurt in Kooperation mit dem Kreis Steinfurt, dem NABU und einem ehrenamtlichen Wildbienenschützer zum Schutz der bodennistenden Wildbienen (Mehr unter: https://innature.school).
Svenja Hinterding (Journalismus AG)