AJG verabschiedet fünf Lehrer am Tag der Zeugnisausgabe
Fünf Lehrer wurden am Tag der Zeugnisausgabe am Arnold-Janssen-Gymnasium verabschiedet (MV berichtete). „Panta Rhei – alles fließt“ – dieser Ausspruch des griechischen Philosophen Heraklit durchzog diese, teilweise sehr emotionale Feierstunde.
Katharina Winter, selbst ehemalige Schülerin des AJG, wechselt zum Canisius-Gymnasium in Ahaus. Sie bekommt dort die Planstelle, die das AJG ihr nicht geben konnte, heißt es in einem Pressetext des AJG. Schulleiter Meinolf Dörhoff bedauert das zutiefst, „Wir hätten Sie gerne behalten.“ Die junge Emsdettenerin ergänzte: „Ich bin froh über die Zeit, die ich hier hatte. Ich werde das sehr vermissen.“
Ebenfalls noch sehr jung, verabschiedete sich Mattis Rosenkranz. Der Pädagoge für Informatik und Spanisch hatte die Anstellung als Lehrer am AJG bereits zu seiner Referendarzeit sicher. „Doch habe ich mehr und mehr festgestellt, dass ich noch nicht fertig bin. Das ging alles zu schnell für mich.“ Dörhoff betonte, wie wichtig es war, das Fach Informatik am AJG aufzubauen. Als erster Vollinformatiker war Rosenkranz enorm hilfreich und hat neue Akzente gesetzt. Das Fach als Leistungskursus wurde mehrfach angefragt. Er bedauere diesen Weggang, zeigte aber Verständnis. „Für Sie beginnt eine Phase der Umorientierung, für die wir Ihnen von ganzem Herzen alles Gute wünschen und Ihnen danken für alles, was Sie in den letzten fünf Jahren für unsere Schule getan haben.
Der Ruhestand begann ab dem 1. Februar für die weiteren Lehrkräfte, die verabschiedet wurden. Andrea Amhausend, Lehrerin für Biologie und Deutsch, war 1982 ans AJG gekommen. „Bei dir fallen mir die drei „L“ ein,“ würdigte die stellvertretende Schulleiterin Ruth Janning die Verdienste der Pädagogin, „Lehrerin, Leidenschaft und Leichtigkeit. Du warst immer empathisch, fürsorglich, optimistisch und mit Freude bei der Sache. Ich habe oft von dir Sätze wie diese gehört: ‚Ich liebe diese Klasse. Sie ist etwas schwierig, doch das ist gerade richtig für mich,‘“ erinnerte sich Janning. Biologie war ihre Leidenschaft und das zeigte sich in vielen Exkursionen und Projekten. Ebenso aktiv war Andrea Amhausend auch im musikalisch-künstlerischen Bereich. Sie hatte zahlreiche Auftritte bei den Oldie-Revues, führte in mehreren Musicals Regie, half in choreografischen Anforderungen, sang im Kollegiumschor und war an zahlreichen weiteren Aktivitäten beteiligt. „Es fällt mir richtig schwer. Ich bin wirklich mit Leidenschaft Lehrerin gewesen, doch dem Fluss des Lebens kann man sich nicht entziehen,“ betonte Andrea Amhausend mit Blick auf das Motto dieser Verabschiedungsfeier.
Ebenfalls seit knapp vierzig Jahren war Jürgen Schwar, Lehrer für Mathematik und Erdkunde, tätig. „Er hat sich für die Mathematik stark gemacht, die Matheolympiade, den Känguru-Wettbewerb und vieles mehr.“ Ruth Janning betonte auch die Seiten, die bei Jürgen Schwar eher im Hintergrund blieben. „Jürgen war als Volleyballspieler unentbehrlich, ist leidenschaftlicher Tangotänzer und seine musikalische und kreative Seite hat er nicht zuletzt auch bei der Oldie Revue gezeigt.“ Benedikt Jonen, stellvertretend für die Fachschaft Erdkunde, zitierte aus einem Schülerfeedback. „Herr Schwar war ein fairer und gerechter Lehrer. Er glaubte immer an das Gute im Menschen,“ und ergänzte schmunzelnd, „vor allem bei der Kontrolle der Hausaufgaben.“
Kornelia Erwig kam 1981 zum AJG. Damals auf direkte Einladung des Schulleiters Pater Werner Velten, der damals „dringendst“ nach einer Fachkraft für Kunst suchte, damit die kreative und künstlerische Ader der jungen Menschen geweckt und gefördert werden kann. „Damals bot die Schulleitung sogar Unterstützung bei der Wohnungssuche an,“ schilderte Meinolf Dörhoff aus der damaligen Einstellungspraxis. „Sie haben mit Ihrem Engagement und Ihrem Ehrgeiz unsere Schule in die Ober-Liga der Kunst geführt. Leistungskurse sind mittlerweile selbstverständlich am AJG, zahlreiche Ausstellungen in der Villa Hecking, unendlich viele Projekte, das ist alles Ihr Verdienst.“ Kornelia Erwig koordinierte auch seit 2014 die Kulturschulentwicklungsgruppe, eine Zusammensetzung aus Schülern, Eltern und Lehrern, die – so Dörhoff – maßgeblich daran arbeiten, wie sich dieses Gymnasium entwickeln wird. Magdalena Wedding, stellvertretend für die Fachschaft Kunst, und ebenfalls seit knapp 40 Jahren an der Schule, wurde emotional. „Wir sind wirklich eine Kuschelfachschaft, haben uns immer blendend verstanden und es war ein großartiges Arbeiten mit dir. Unsere Zusammenarbeit war unendlich kostbar für mich und die ganze Fachschaft. Wir danken dir von ganzem Herzen.“
Kornelia Erwig ergänzte noch das Zitat von Heraklit. „Alles fließt und man steigt nie zweimal in denselben Fluss. Irgendwie freue ich mich auf die neue Zeit, auch wenn der Abschied schwerfällt.“ Und neben den vielen Reden fehlte auch nicht der musikalische Rahmen. „Boat on the River“ sowie „Don’t think twice“ aus der letzten Oldie Revue waren zu hören, ebenso eine Darbietung der Fachschaften Deutsch und Biologie, die für Amhausend den Text von „Hit the Road, Jack“ umgedichtet hatten.
Münsterländische Volkszeitung