Spektakuläre Bilder aus der Stratosphäre vor dem Hintergrund des schwarzen Weltalls
NaWi-Kurs des AJG lässt Wetterballon steigen
Anfang Mai wurde auf dem Gelände des Arnold-Janssen-Gymnasiums von dem Naturwissenschafts-Kurs (NAWI-Kurs) der 9.Klasse ein Wetterballon in die Atmosphäre geschickt. Das Ziel des Aufstiegs war es Bilder- und Videoaufnahmen der Atmosphäre und des schwarzen Weltraums aufzunehmen sowie Wetterdaten zu erfassen. Bereits vor den Osterferien wurden entscheidende Vorbereitungen erledigt. Zunächst wurden hierfür Anträge sowohl an die Luftfahrtbehörde und die Versicherung als auch an den Schulleiter Meinolf Dörhoff gestellt. Auch mit der Technik setzte sich der Kurs auseinander. Dazu gehören zwei Kameras, ein GPS Tracker und ein Datenlogger, mit dem man verschiedene Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Aufstiegshöhe sowie Geschwindigkeiten messen kann. Als die Schüler:innen sich mit all diesen Sachen vertraut gemacht haben, ging es an den Bau der Styropor-Sonde. Am Tag des Wetterballonfluges war der Himmel weniger als 50% mit Wolken bedeckt. Damit lagen optimale Startbedingungen vor. Daraufhin wurde der Wetterballon mit 3800 Liter Ballongas (95 % reines Helium) gefüllt, um genügend Auftrieb für die Styropor-Sonde zu erreichen. Mit fünf Metern pro Sekunde flog der Wetterballon bis auf eine Höhe von ca. 38.000 m (Stratosphäre), ehe der Wetterballon platzte und die Sonde zur Erde zurückfiel. Über den GPS Tracker konnte der Standort der Styropor Sonde live verfolgt werden. Nach einer Flugzeit von ca. 3 Stunden landete die Sonde mit ihrem Fallschirm im ca. 120 km entfernten Büninghausen, einer Ortschaft zwischen Hamm und Lippstadt. Als der Bergungstrupp allerdings vor Ort ankam, fand man die Sonde hoch oben in der Krone einer 25 Meter hohen Pappel.
Allen war sofort klar, eine Bergung der Sonde war in diesem Moment unmöglich. Nach etwas Recherche und ein paar Telefonaten konnte die Firma Stamm & Ast aus Hamm gewonnen werden, die Styropor Sonde mit Hilfe von Kletterseilen aus der Pappel zu befreien. So konnten mit etwas Verspätung die Bilder und Daten der Sonde von den Schülerinnen und Schüler ausgewertet werden. Neben spektakulären Aufnahmen der Stratosphäre vor dem Hintergrund des schwarzen Weltalls, lieferten die Wetterdaten unterstützende Erkenntnisse zu den Inhalten aus dem Unterricht. Es konnte beobachtet werden, dass die Außentemperatur bis auf eine Höhe von ca. 16.000 Meter auf ca. -45 °C absank, sie im Anschluss aber wieder stieg, bis auf wenige Grad über Null kurz vor dem Zeitpunkt des Platzens. Das kann mit der Ozon-Schicht erklärt werden, die ab einer Höhe von ca. 15.000 Meter beginnt. In der Ozon-Schicht werden gefährliche UV-Strahlen der Sonne umgewandelt, damit sie nicht auf die Erdoberfläche treffen. Dabei wird Wärme frei, die unsere Sonde messen konnte. Die Schülerinnen und Schüler werden den Wetterballonflug noch lange in Erinnerung behalten. „Es war spannend, so ein Projekt von A bis Z zu begleiten. Unser Lehrer hat uns viele Freiheiten gelassen aber auch Verantwortung übertragen. Vom Stellen der Anträge bis zur Sicherstellung der Technik waren wir größtenteils auf uns gestellt. Als der Wetterballon aufstieg, waren wir alle erleichtert, dass alles nach Plan verlaufen ist. Zum Glück konnte die Sonde noch geborgen werden, sodass wir die Daten auswerten konnten“, sagten die Schülerinnen Nele Löcken, Emilia Michler und Mia König. Der gesamte NaWi-Kurs bedankt sich ausdrücklich bei dem Förderverein des AJG für die finanzielle Unterstützung, ohne die das Projekt nicht realisiert worden wäre. Zudem geht der Dank an die Baumkletterer der Firma Stamm & Ast für die Bergung der Sonde.