Sechs Pädagogen, die das AJG geprägt haben

Eigentlich wären am Freitag sieben Lehrer am AJG verabschiedet worden. Der siebte wäre Clemens Gilhaus gewesen, der Anfang Mai verstorben ist. Schulleiter Meinolf Dörhoff schloss den offiziellen Teil darum mit dem Gedicht „Ich werde kein ungeliebtes Leben leben“. Vor versammelten Kollegium verabschiedete die Schulleitung in der Pausenhalle sechs Kollegen in den Ruhestand oder in weitere Tätigkeiten: Barbara Goldhausen-Hüwe, Antonius Witte, Karla Langer, Guido Amhausend, Stefanie Stockmann und Karl-Heinz Reinartz.

Zudem bedankten sich die Lehrer bei der Vorsitzenden der Schulpflegschaft, Barbara Kattenbeck, und dem langjährigen Vorstandsmitglied des Fördervereins, Ulla Echelmeyer. Ebenfalls verabschiedete sich Referendarin Katharina Menezes-Costa vom AJG.

Guido Amhausend sei Internationalität bereits in die Wiege gelegt worden. Bereits während des Staatsexamens war er in Frankreich unterwegs und hat „dort seine sprachliche Sozialisation erfahren“, sagte Dörhoff. Generell sei Guido Amhausend sehr mit dem Nachbarland verbunden. Als Französischlehrer organisierte er unter anderem den Frankreich-Austausch.

Barbara Goldhausen-Hüwe kam der Liebe wegen nach Westfalen, ihr Mann war auch Lehrer am AJG. 40 Jahre war sie hier, mit Unterbrechung, um sich um ihre Kinder zu kümmern. In ihrem zweiten Berufsabschnitt zeigte sie noch einmal ihr Herz und ihren Einsatz im Fach Geschichte und legte sich mit mehreren Leistungskursen ins Zeug.

Ebenfalls fast 40 Jahre war Karla Langer am AJG. „Sie sorgte für ein Novum, als für den Lehrposten des Mädchensports endlich eine Frau gefunden werden konnte“, sagte Dörhoff. Als Sport- und Chemie-Lehrerin hatte sie sich mit ihrer „starken Persönlichkeit“ allein unter männlichen Kollegen immer durchgesetzt.

Karl-Heinz Reinartz habe sich mit der Initiierung des Israel-Austausches am AJG ein „Vermächtnis für den Friedensdialog“ geschaffen. Politisch-geschichtlich bis heute aktiv, verband er als erster am AJG die katholische Soziallehre mit der Politik. „Im Unterricht fiel er durch sein Verständnis auf, aber auch mit der Fähigkeit, sich mit Autorität eindeutig durchzusetzen“, sagte Dörhoff über seien Kollegen.

Stefanie Stockmann, die ihrem Ehemann nun auf dem Hof helfen möchte, war die erste „richtig moderne Lehrerin“ am AJG. „Dabei sehr kommunikativ und lebendig, schob sie den digitalen Generationswechsel am Gymnasium eindeutig mit voran“, sagte der Schulleiter. Bemerkenswert seien ihre Bemühungen, Schülern in Workshops die Prüfungsangst zu nehmen.

Auf Antonius Witte treffe der Satz „Neugierig auf das Leben“ zu. „Er hat sich ständig neu entwickelt, versucht und erfunden und räumte alle Hindernisse aus dem Weg“, sagte Dörhoff. Der ruhige, aber emotionale Kunsthistoriker kam erst spät ans AJG und doch habe er das AJG um- und mitgestaltet. „Das er dem AJG seine Lebenserfahrung mitgegeben hat, da haben wir Glück gehabt“, meinte Schulleiter Meinolf Dörhoff.

Münsterländische Volkszeitung

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2022-01-03T16:44:04+01:00
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