„Was wächst da eigentlich?“ – AJG erhält Auszeichnung für nachhaltige Projekte
Schüler, Lehrer und Gäste erkunden gemeinsam das grüne Schulgelände und feiern die Verleihung des Zertifikats „Schule der Zukunft“
Mit strahlenden Gesichtern, stolz präsentierten Projekten und einem klaren Blick in die Zukunft feierte das Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) in der letzten Woche die Auszeichnung als „Schule der Zukunft“. Das inmitten einer grünen Oase gelegene Gymnasium, das sich stark für Nachhaltigkeit und Umweltbildung einsetzt, wurde für seine innovativen Projekte im Rahmen des Landesprogramms NRW geehrt. Die feierliche Veranstaltung fand unter anerkennendem Beifall der Schulgemeinschaft statt – eine Bestätigung für das Engagement, das das AJG in das Projekt „Schule im Grünen – Grüne Schule“ investiert hat.
Begrüßung und Überblick in der Aula: „Es geht um eure Schule, eure Zukunft!“
Zur Verleihung des Zertifikats versammelten sich in der Aula des Gymnasiums – nach der Begrüßung durch die Schulleitung – Vertreter:innen des Regionalzentrums des Kreises Steinfurt, die Schulleitung, Elternvertreter:innen, Kolleg:innen und natürlich die engagierte Schülerschaft mit z.B der Klima-AG, dem NaWi-Kurs und der SV. Auch Kathrin Horre, stellvertretende Bürgermeisterin von Neuenkirchen und ehemalige Schülerin des AJG, war anwesend, um ihre Anerkennung zum Ausdruck zu bringen und das Zertifikat zu überreichen.
Bettina Bartels, Lehrerin für Mathematik und Musik, koordiniert am bischöflichen Gymnasium die Projekte für mehr Umwelterziehung und Nachhaltigkeit. Sie eröffnete die Veranstaltung, begrüßte die Gäste und sprach die Schüler:innen direkt an. „Ich habe euch heute hierher eingeladen, weil es um eure Schule, euer Schulgelände und eure Zukunft geht,“ erklärte sie eindrücklich. Mit einer informativen Präsentation gab sie anschließend den Gästen einen Überblick über die zahlreichen grünen Projekte, die im Laufe der vergangenen Schuljahre entstanden sind. Von der Pflanzung der Klassenbäume bis hin zur Kräuterspirale und den Wildblumenwiesen – das Schulgelände erstrahlt im Jahresverlauf dank des Engagements der gesamten Schulgemeinschaft in farbenfroher Vielfalt.
Rundgang: Schüler:innen präsentierten stolz ihre Projekte
Doch viel besser konnte sich die Gruppe vor Ort live ein Bild machen und das AJG als grüne Oase erleben. Begleitet von Schüler:innen, die an den Projekten aktiv beteiligt waren, wurde der erste Stopp in der Nähe der Mensa eingelegt. Für die jüngsten Schüler:innen – so wurde erklärt – beginnt jedes Schuljahr damit, einen eigenen Klassenbaum zu pflanzen, für den die Klasse rund ums Jahr die Pflege und Verantwortung übernehme. „Unser Baum wächst mit uns,“ meint ein Kind aus Klasse 5. Wenn die Kinder neun Jahre später das Abitur feiern, wird der Baum sie an ihre Schulzeit erinnern. Die Gäste konnten die bereits prächtig gewachsenen Bäume als Symbol für das nachhaltige Engagement der Schule bestaunen.
Von da aus führte der Rundgang die Gruppe weiter vor das Schulportal, wo jährlich die „Blumenzwiebelwiese“ angelegt wird. Hier würden im Herbst rund 4000 Zwiebeln heimischer Frühblüher wie Krokusse und Scilla gepflanzt. Weitere Grün- und Blumenstreifen in der Nähe des Fußballplatzes unterstrichen zudem die Sorge um die Pflanzenvielfalt am AJG, um Bienen und Insekten anzulocken. Auch hier war die Gruppe der Gäste sichtlich beeindruckt.
Besonders wurde die Neugier der Besucher durch den Baumlehrpfad geweckt, als die Gruppe von der Via Longa den Nilpferd-Schulhof erreichte. „Der Baumlehrpfad wurde vom NaWi-Kurs der Klasse 9 unter der Leitung von Jutta Wellering entwickelt und in Szene gesetzt“, erklärte Bettina Bartels. Den Schüler:innen wie Lucy Sommer von der SV war anzusehen, dass sie stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit sind, das auf dem ganzen Schulgelände zu entdecken ist. „Ich wusste gar nicht, dass wir allein 40 verschiedene Baumarten auf unserem Schulgelände haben!“, staunte Finja aus der 9c während des Rundgangs.
Die Führung führte die Gruppe schließlich in die Nähe des grünen Klassenzimmers. Hier bestaunte die Gruppe die Teamleistung der Dachbegrünung, bei der wie sooft der Gärtner der Schule Thomas Attermeyer mit seinem Expertenwissen der Klima-AG mit Rat und Tat zur Seite stand.
Auch der Duft der Kräuterspirale lockte die Gäste bei der Begehung und reizte die Schüler:innen und Besucher:innen der Veranstaltung, sich die Pflanzen genauer anzusehen und einmal daran zu schnuppern.„Das riecht ja wirklich nach Maggi!“, kommentierte Elsa begeistert, als sie ein Blatt Liebstöckel, landläufig als Maggiekraut bekannt, abriss und daran schnupperte. „Es ist unglaublich, wie viele verschiedene Düfte hier in der Luft liegen!“ Auch Rosmarin, Thymian, Colakraut und Minze fanden bei den Gästen großen Anklang.
Ein letzter Besichtigungsort waren die Obstwiesen in der Nähe des Busparkplatzes.
„Hier wächst das Obst für unseren eigenen Apfelsaft“, erklärten Mika und Klara, Gründungsmitglieder der Klima-AG. „Wir freuen uns jedes Jahr auf die Ernte und darauf, ‚Arnold’s Apfelsaft‘ gemeinsam zu genießen.“ Die Gäste nickten anerkennend. Die Apfelernte und der Apfelsaft symbolisierten so die Nachhaltigkeit dieses Projekts.
Zertifizierung und feierliche Übergabe: „Ein Zeichen für die Zukunft“
Schließlich fand im Schatten der Obstbäume auch die feierliche Übergabe des Zertifikats und des Auszeichnungsschildes statt. Die Regionalkoordinatoren des BNE[1]-Regionalzentrums des Kreises Steinfurt waren sichtlich begeistert: „Die Schule nutzt ihr Potenzial ‚im Grünen‘ sehr gut aus und hat tolle Ideen entwickelt, um das Schulleben nachhaltig zu gestalten. Wir freuen uns schon heute darauf, das Arnold-Janssen-Gymnasium bei der nächsten Auszeichnungsstufe auf einer höheren Ebene ehren zu können.“
Kathrin Horre, ebenfalls stolz über das Erreichte, richtete abschließend das Wort an die Schülerschaft: „Nur das, was ihr kennt, könnt ihr auch schützen.“ Das gezeigte Engagement sei ein leuchtendes Beispiel. Nur durch Projekte wie diese könne die Natur und unsere Umwelt geschützt werden.
Bettina Bartels bedankte sich bei allen Beteiligten und gab einen Ausblick auf die nächsten Jahre: „In Zukunft werden wir uns verstärkt mit der Tierwelt beschäftigen. Unser Ziel ist es, das Schulgelände nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Tiere lebensfreundlicher zu gestalten.
Mit diesen Worten endete die Veranstaltung, doch die Begeisterung und das Engagement der Schüler bleibt – ganz im Sinne der „Schule im Grünen“.
[1] BNE: Bildung für nachhaltige Entwicklung