Wetterballon erreicht beeindruckende Höhe von 37.618 Metern
Niel Armstrong war gestern, heute ist es Arnie
Ein außergewöhnliches Projekt einiger Schülerinnen und Schüler der Klassen 9b und 9c des AJG sorgte kürzlich für staunende Gesichter. Ende Mai wurde ein Wetterballon an einem Vormittag auf dem Sportplatz der Schule mit einem Countdown von der gesamten Schulgemeinde in Richtung Stratosphäre geschickt. Das Projekt war Teil des naturwissenschaftlichen Unterrichts, indem die Jugendlichen den Flug des Wetterballons wochenlang sorgfältig in verschiedenen Gruppen planten. Die größte Herausforderung war die Kälte zu bewältigen, die in der Stratosphäre bis zu – 60 °C betragen kann. Dafür benutzten sie eine Sonde aus Styropor, um ihr Equipment vor den niedrigen Temperaturen zu schützen.
Die Ziele des Fluges sahen wie folgt aus: Man wollte das Schulmaskottchen Arnie vor dem Schwarz des Weltraums fotografieren und einige Wetterdaten erfassen, um diese später zu analysieren. Außerdem war ein Experiment geplant, um Ozon nachzuweisen.
Die Vorbereitungen begannen bereits vor den Osterferien, wobei die Aufgaben verteilt und ambitioniert ausgeführt wurden. Zum einen mussten Anträge gestellt und Angebote eingeholt werden. Zum anderen musste die Sonde gebaut und das technische Equipment geprüft werden. „Die Schülerinnen und Schüler zeigten dabei ein hohes Maß an Engagement, ich musste als Lehrkraft nur selten eingreifen. Vom Antrag bei der Luftfahrtbehörde, das Organisieren des Ballongases, den Bau der Sonde und das Einarbeiten in das technische Equipment waren die Schülerinnen und Schüler komplett selbst verantwortlich.“, zeigte sich der Lehrer Andreas Strotbaum begeistert über die Leistung seines Kurses.
Der Starttag verlief anders als geplant. Über die Woche hinweg waren keine Wolken in Sicht, doch am besagten Tag hatte das Wetter andere Pläne. Es kam immer wieder zu kleinen Schauern, welche den Himmel mit Wolken bedeckten und starken Windböen, die bis zum Startzeitpunkt das Team bangen ließen, ob der Flug zu Stande kommt. Doch letztlich erwischte man den richtigen Zeitpunkt, um zu starten. „Wir sind einfach überglücklich, dass der Start heute funktioniert hat. Das Wetter sah zunächst nicht danach aus.“, freuten sich Jonathan und Lia.
Mit großem Erfolg wurden alle Ziele erreicht und genug Daten gesammelt, um diese auszuwerten. Der Wetterballon erreichte eine Höhe von 37.618 Metern – das entspricht mehr als dreimal der Flughöhe eines Verkehrsflugzeugs und einem neuen Höhenrekord am AJG, wo bereits zum dritten mal ein Wetterballon gestartet wurde. Leider wurde Arnie nach dem Platzen des Heliumballons von den Schnüren des Fallschirms weggerissen. Der Wetterballon hat zeitweise eine horizontale Geschwindigkeit von 140 km/h über Grund.
Der Ballon flog ungefähr 170 Minuten bis er landete und nach weniger als vier Stunden wurde der Ballon, 10 Kilometer von Lippstadt entfernt, auf einem Feld erfolgreich geborgen. Das entspricht einer Luftlinie von ca. 82 km. Besonders spannend: Es konnte ein positiver Nachweis von Ozon erbracht werden – ein voller Erfolg für das Team.
Vielleicht findet jemand Arnie und bringt ihn zurück ans AJG – denn so ein mutiges Maskottchen gehört einfach zur Schulgemeinschaft zurück.