Fesselnde Zeitreise durch die Rock- und Popmusik

7. Oldie-Revue des Arnold-Janssen-Gymnasiums

Solch eine Revue-Premiere wie am Donnerstag in der restlos ausverkauften Stadthalle Rheine hat man lange nicht mehr erlebt. Da verging die Zeit trotz der „üblichen“ Überlänge wie im Fluge. Die über 250 Mitwirkenden der Oldie-Revue des Arnold-Janssen-Gymnasiums hatten sich aber auch ins Zeug gelegt, genoss das begeisterte Publikum die „Früchte“ aus über zwei Jahren Vorbereitung auf dieses musikalische Großereignis. Mit einem Streifzug durch gleich mehrere Jahrzehnte Rock- und Popgeschichte ließen es die Musiker vom AJG so richtig krachen, ließen die Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen über dem farbenreichen Klang der Bigband erstrahlen.

Dank an „viele helfende Hände hinter der Bühne“

Heike Weber und Peter Reckenfelderbäumer hatten als musikalisches Leitungsduo unter dem Titel „All you need is love“ ein überaus abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bei dem wohl jeder Besucher sein ganz persönliches Lieblingslied finden konnte. Mit humoristischen Prisen würzten dabei Martin Drzysla und Oskar Wameling als Blumen- und Würstchenverkäufer ihre Moderationen, schufen so einen unterhaltsamen Übergang zwischen den vielen Musiknummern und nutzten dabei auch die Gelegenheit, sich mit kleinen Blumenpräsenten bei den „vielen helfenden Händen hinter der Bühne“ zu bedanken.

Die bestens aufgelegte Bigband zeigte bei Songs wie „Runaway baby“ und „Ebony & ivory“ einen perfekt abgestimmten und spritzig-funkigen Bigbandsound. Die Zuhörer genossen bei guter Stimmgruppentrennung die exquisiten Arrangements. Der Klassiker „Moonriver“ wurde durch den langsam auf der Bühne getanzten Walzer zu einem Fest für alle Sinne.

Versierter Dirigent

Peter Reckenfelderbäumer wusste als versierter Dirigent seine Bigband zur Höchstleistung zu führen, da passte einfach alles bis ins kleinste Detail. Jeder Song erhielt ein eigenes musikalisches Gewand. Die Bigband zeigt sich als unglaublich wandlungsfähige Formation. Da war im lebendigen Spielfluss wieder auch Raum für kleine solistische Zwischensoli.

Die mit Energie und Leidenschaft aufspielenden Benjamins zeigten ihre Musizierkunst und wussten bei „The winner takes it all“ auch als Begleitformation für die Sängerinnen Jana Albers und Johanna Köster einen differenzierten Boden zu schaffen, auf dem sich die Stimmen erheben konnten. Unter Hartmuth Blumenroth riss der Oberstufenchor natürlich auf ganz hohem Niveau das Publikum bei „Africa/Rosanna“ und „Seasons of love“ mit. Und auch die „Young Voices“ unter Heike Weber eroberten mit ihrer lebendigen Gesangskunst die Herzen des Publikums bei „Friday I’m in love“ und „Count on me“ im Sturm.

„Singing Teachers“

Für ein besonderes Vergnügen sorgten in „leicht ungewohnten Rollen“ allerdings die „Singing Teachers“. Während die Lehrerinnen als leicht aufmüpfige Hausfrauen dem „Dear Future Husband“ huldigten, ließen die „Männer als Vertreter des harten Geschlechts“ die Stadthalle bei „Born to be wild“ in ihren Grundfesten erzittern. Als Rocker wagten sie dabei den Weg ins Kloster und trieben dort ihr rockiges Unwesen. In bester Songwriter-Tradition erklang auch Bob Dylans „Don’t think twice“.

Auch wenn nicht alle Solisten und Ensembles einzeln erwähnt werden können, hatte jeder Part einen enormen Anteil an dieser inspirierenden Revue. Von „Schuld war nur der Bossa Nova“ bis zu „Imagine“, von „Anita“ bis „Zuckerpuppe“, von „Er gehört zu mir“ bis zum „Skandal im Sperrbezirk“ – rasant und jederzeit fesselnd ging es in perfektem Licht und Ton durch die Jahrzehnte und Stile.

Großes Finale

Beim großen Finale waren dann alle wieder beim Song der Beatles aus Liverpool auf der Bühne vereint. Dabei ließ ein kleiner Film mit Danksagungen im Hintergrund. Und die letzten Worte des Dankes galten dabei dem 2018 verstorbenen Bigbandleiter Clemens Gilhaus. Diesem Dank kann wohl jeder Besucher von ganzem Herzen zustimmen.

Münsterländische Volkszeitung

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2022-01-03T16:41:01+01:00
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