Lehrer, die am AJG viel bewegten

Arnold-Janssen-Gymnasium verabschiedet Lehrkräfte aus dem Kollegium

Diese Lehrer werden dem kollektiven Gedächtnis des Arnold-Janssen-Gymnasiums verbunden bleiben. Am Freitagvormittag war das Schuljahr abgeschlossen, doch das Kollegium versammelte sich noch einmal im Lehrerzimmer, um sieben Kollegen zu verabschieden. In der Runde wurde es dabei herzlich, humorvoll und emotional, denn bereits Philipp Seidel und Lena Deters, seit wenigen Jahren im Kollegium, verlassen die Schule, während mit Eva-Maria van den Berg und den „Urgesteinen“ Hans-Joachim Wehry, Wilfried Scherberich, Elisabeth Rott und Martin Bömelburg Kollegen verabschiedet wurden, die das AJG über Jahrzehnte geprägt hatten.

Insgesamt 178 Jahre hatte das Quintett am AJG gelehrt und zahlreiche Veränderungen eingeleitet. Schulleiter Meinolf Dörhoff und Ruth Janning, stellvertretende Schulleiterin, würdigten ihre Verdienste. Zu den vier Urgesteinen meinte Dörhoff: „Sie sind, finde ich, unverwechselbare Persönlichkeiten der Schule.“ Martin Bömelburg, seit 1983 am AJG, besitze „trotz zurückhaltender Art eine natürliche Autorität“, sagte Ruth Janning. Er habe sich besonders mit dem Aufgabenbereich Digitales und Neue Medien befasst und hierfür am AJG die Grundsteine gelegt. Seine regelmäßige Bühnenpräsenz bei AJG-Produktionen und die Legende vom „Hochleistungskurs Sowi“ 1999 habe ihm bei den Schülern Wertschätzung eingebracht.

Mit Hans-Joachim Wehry wurde ebenfalls ein medieninteressierter Lehrer und Mathematiker verabschiedet. Die Fachschaft Mathematik sprach deshalb sogar von einer „Wende am AJG“. 49 Jahre war Wehry hier, „mehr AJG geht nicht“, meinte Dörhoff, der ihn als „versierten, variablen Lehrer“ schätzte, der sich überall einbrachte und interessierte und durchaus als Vater der Informatik am AJG gelten dürfte. Sein durchgehendes Engagement als Oberstufenkoordinator mit eigener Website, auf der sich Schüler ihre Stunden- und Klausurpläne herunterladen konnten, habe ihn zum „ersten Influencer dieser Schule“ gemacht, sagte Dörhoff.

Ruth Janning ehrte Elisabeth Rott als „Korrekturwunder und Schulentwicklungstalent, für ihre Hilfsbereitschaft, Disziplin und Selbstironie, ihre Elternarbeit und Medienkompetenz, mit der sie häufig der Zeit voraus war“. Für einen besonders emotionalen Moment sorgte das Kollegium, das Rott mit einem Video mit Aussagen von Schülern und Kollegen überraschten. Sichtlich gerührt freute sich Rott über „die Bereicherung, mit diesem Kollegium arbeiten zu dürfen.“

Dörhoff verabschiedete Wilfried Scherberich, den ewigen Organisationsleiter des AJG, der sich bei der Erstellung der Lehrerplänen und in der Problemlösungsfähigkeit überall eingesetzt habe. Scherberich sei nicht nur Lehrer, sondern auch Inspiration für viele Schüler gewesen, so Dörhoff, der abschließend augenzwinkernd erzählte, es sollte für den Chemiker ein eigenes Element im Periodensystem geben.

Zuvor waren die jüngeren Kollegen an der Reihe gewesen. „Ich haben mich hier sehr wohl gefühlt“, bedankte sich Philipp Seidel beim Kollegium. Lena Deters, Schuljahre eingerechnet, brachte es auf zwölf Jahre am AJG. Mit Eva-Maria van den Berg musste Schulleiter Dörhoff eine Lehrerin verabschieden, die sich besonders für die Inklusion von Kindern mit Handicaps einsetzte und die Kollegen durch intensive Gespräche an den richtigen Umgang herangeführt hatte. „Danke, dass Sie diesen Perspektivwechsel am AJG eingeläutet haben“, sagte Dörhoff.

Münsterländische Volkszeitung

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2022-02-03T20:15:28+01:00
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