Erinnerung, die bewegt: Schüler:innen erkunden Schicksale von Zwangsarbeiter:innen
Gedenkstättenbesuch der 10. Klasse nach Rheine-Mesum
Eine eindringliche Begegnung mit der Vergangenheit: Die 10. Klassen des Arnold-Janssen-Gymnasiums tauchten bei einer Exkursion tief in die Geschichte der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus ein. Der Besuch der Gedenkstätte am alten Freihof in Rheine-Mesum offenbarte eindrucksvoll das Leid der Opfer und rief zur Reflexion über die Bedeutung von Erinnerungskultur auf.
Herzlich wurde die Gruppe am alten Friedhof von Herrn und Frau Achterkamp empfangen. Seit 2011 kümmern sie sich im ehrenamtlichen Engagement um die Pflege der Gedenkstätte und setzten sich für die Forschung und öffentliche Aufklärung ein.
Angelegt wurde die Gedenkstätte im Jahr 2010 und sie umfasst Gräber von Zwangsarbeiter:innen, darunter auch viele Frauen und Kinder. Die Arbeiter:innen und ihre Kinder litten unter schrecklichen Lebensbedingungen. Sie hatten kaum wärmende Kleidung zur Verfügung, zudem mangelte es an Versorgung sowie an Pausen zwischen der Arbeit. Dies waren auch die Hauptgründe für den Tod von vielen Arbeiter:innen und besonders auch von Kindern.
Um die Gedenkstätte anschließend selbst zu erkunden, hatten die Schüler:innen die Möglichkeit, mithilfe einer App einen digitalen “Bipacours” zu absolvieren. Verschiedene Aufgaben luden dazu ein, sich mit den Schicksalen der Opfer und der historischen Bedeutung des Ortes auseinanderzusetzen. Dabei unterstützt wurden die Klassen von Herrn und Frau Achterkamp sowie von Herrn Dr. Barbian und Frau Richter, die die Exkursion auf die Beine gestellt hatten und die Klassen dorthin begleiteten.
Die Schüler:innen zeigten sich beeindruckt von der sorgfältigen Gestaltung der Gedenkstätte und der Fülle an Informationen. Die Bipacours-App wurde dabei als äußerst hilfreich empfunden, da sie die Inhalte interaktiv und leicht verständlich präsentiert. Trotz der begrenzten Zeit gelang es den Jugendlichen, einen tiefen Einblick in das Leben und Leiden der Opfer zu gewinnen.
„Der Besuch hat uns gezeigt, wie wichtig Erinnerungskultur ist. Es ist erschreckend zu erfahren, wie schlecht die Zwangsarbeiter:innen damals behandelt wurden. Diese Gedenkstätte macht deutlich, wie bedeutend es ist, daraus für die Zukunft zu lernen.“ So fasste es eine Schülerin der Klasse 10b zusammen, womit sie stellvertretend für beide Klasse sprach.