#weremember – Holocaust-Gedenktag am AJG

Eine Auszeit, die betroffen macht

#weremember #KreisSteinfurtgedenkt: Diese Hashtags waren in der  letzten Woche nicht nur in den sozialen Medien immer wieder zu lesen. Auch am Arnold-Janssen-Gymnasium ging es am internationalen Gedenktag des Holocaust darum, an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.

Zwei Geschichtskurse aus der Oberstufe des AJG hatten zusammen mit ihren Fachlehrern Dr. Nikolaus Barbian und Sebastian Rothe die Schulgemeinde in der großen Pause für eine Auszeit in die schuleigene Kapelle geladen.

Einleitend erklärt ein Schüler, dass dieser Tag vor 26 Jahren als gesetzlicher Gedenktag eingeführt wurde, da am 27.01.1945 die Befreiung der Gefangenen aus dem Vernichtungslager Auschwitz stattfand. Es sei bei diesem Gedenktag wichtig, der Menschen zu gedenken, die den schrecklichen Folter-und Tötungsmethoden der Nazis zum Opfer fielen. Zumeist stünden hierbei die jüdischen Opfer im Vordergrund, die an diesem Tag ebenfalls Teil des stillen Gedenkens seien.

In diesem Jahr verfolgten die Schülerinnen und Schülern der Geschichtskurse aber die Absicht, sich im Besonderen auch einmal auf die vergessenen Opfergruppen zu konzentrieren. Ihr Auftrag im Fach Geschichte sei es auch, auf die Gruppen hinzuweisen, von denen die meisten Menschen nicht wüssten, dass auch diese Menschen vom NS-Regime verfolgt wurden.

Entsprechend ging der Geschichtskurs des aktuellen Abi-Jahrgangs in seiner Präsentation und den nachdenklich stimmenden Kurzvorträgen auf die Gräueltaten gegenüber Euthanasieopfern, den Zeugen Jehovas, der Gruppe der Homosexuellen und der schwarzen Menschen näher ein.

Der Geschichtskurs der EF (Klasse 10) ergänzt den Vortrag durch ein ebenso eindrucksvolles, fiktives Zeitzeugeninterview, um die Opfer der Zwangsarbeit zu würdigen. Heute wissen vermutlich nur noch wenige, dass diese vergessene Opfergruppe auch in Rheine-Mesum präsent war. Basierend auf einem Brief von Tamara Iwanowa, die von 1942 bis 1945 zusammen mit 60 russischen Frauen in der Textilfabrik Kettelhack eingesperrt war, werden die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen besonders klar.

Gerne hätte die Schülergruppe – so heißt es abschließend – die Gedenkfeier in größerem Rahmen an der Gedenkstätte in Mesum durchgeführt, doch war dies aufgrund der Pandemielage leider nicht möglich. Stattdessen rufen die Gymnasiasten aber dazu auf, aktiv zu werden und hier im Kreis Steinfurt und über alle Grenzen hinaus dabei zu helfen, dass ein Unrecht wie dieses, sich nie wiederholt und vergessen werden darf: #weremember, #KreisSteinfurtgedenkt

Mitteilungsblatt Neuenkirchen

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2022-02-13T09:56:58+01:00
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